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SWR Dokufestival | 94 Minuten | FSK ab 6 | 2023
Nominiert für den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2023 Alles beginnt mit einer verborgenen Kiste - eine Achterbahnfahrt durch Familiengeheimnisse, Geschlechterrollen und eine Kindheit in der bayrischen Provinz. Pirat will sie werden. Oder Papst. Aber keinesfalls will die kleine Uli so werden wie die Erwachsenen in ihrem bayerischen Heimatdorf. Sie ist anders als ihre jüngere Schwester. Will nicht nur Mädchen sein. Will anders sein als die Mutter und der Vater. Doch was heißt das eigentlich: ‚anders sein‘? Anders als die Anderen? Gibt es so etwas wie ‚anders‘ überhaupt? Nach dem Unfalltod des Vaters übergibt ihr die Mutter eine Kiste, die diesem gehörte. Darin findet sie seine Tagebücher: Viele Jahre lebte der Vater sein zweites Leben. Nicht im Heimatdorf. Eine authentische Familiengeschichte. Uli Decker entdeckt einen Vater, der so nicht ihr Vater war. Den sie so nicht kennen konnte. Nicht kennen durfte. Ein Familientabu. In einer hybriden dokumentarischen Annäherung erzählt sie die verdeckte Lebensgeschichte ihres Vaters und seiner Familie. Stilistisch eigenwillig, animierte und dokumentarische Bilder mischen sich, innen und außen verfließen. Decker sagt, wir seien nicht das seltsame Andere, sondern „das in uns allen, was sich nicht von Verboten auslöschen lässt“. Filmlänge: 94 Min + 30 Min Filmgespräch mit Uli Decker